V. Verkehr in Grünwald – eine große Zukunftsaufgabe
Die Verkehrsbelastung in unserer Gemeinde hat auch in der vergangenen Wahlperiode wieder erheblich zugenommen. Insbesondere der Durchgangsverkehr in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung und umgekehrt hat während der Hauptverkehrszeiten zu einer starken Überbelastung der betroffenen Straßen geführt, und das trotz der Eröffnung des Luise-Kiesselbach-Platzes, der eigentlich für eine spürbare Entlastung sorgen sollte.
Seitens der Mehrheitsfraktion im Rathaus und des Bürgermeisters wurde in den vergangenen Jahren nichts unternommen, diese unhaltbaren Zustände zu verbessern. Selbst die längst beschlossene Ampel an der Kreuzung Oberhachinger-/Sudeten-/Josef-Sammer-Straße ist bis heute ein Provisorium, eine Fertigstellung von Ampelanlage und Straßenbelag nicht absehbar.
Der Zustand der Straßenoberflächen in Grünwald ist durch das vielfache Aufreißen der Beläge für Geothermie, Wasserversorgung, Kanal, Straßenbeleuchtung und (in leider viel zu geringem Umfang) Breitbandausbau in einem teilweise katastrophalen Zustand. Viele Wohn-, aber auch die Durchgangsstraßen bestehen nur noch aus Flickenteppichen.
Aus diesem Grund benötigt Grünwald eine langfristige Planung unter der Überschrift „Verkehrssituation in Grünwald 2050“. Große Infrastrukturprojekte werden heute nicht mehr in Jahren, sondern in Dekaden oder gar Generationen realisiert. Wir müssen aber heute schon mit einer weitsichtigen Planung beginnen, wenn wir unseren Kindern und Enkeln ein verkehrssicheres und lebenswertes Grünwald übergeben wollen.
Seit Jahrzehnten wird über eine Verkehrsentlastung für Grünwald diskutiert, bisher leider ohne jedes Ergebnis. Der Verkehr auf den Hauptachsen in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung und umgekehrt umfasst in beiden Richtungen jeweils etwa 18.000 Fahrzeuge pro Tag. Hiervon ist der größte Teil reiner Durchgangs-, meist Berufsverkehr, für den die Ortsdurchfahrt Grünwald ein Nadelöhr darstellt, das morgens und abends regelmäßig zu Staus, starker Lärm- und Abgasbelastung führt. Die Oberhachinger Straße ist eine der am stärksten mit Stickstoffdioxid belasteten Straßen im Landkreis München.
Eine Verkehrsentlastung Grünwalds ist auch vollkommen unabhängig von einer eventuellen weiteren Elektrifizierung des Straßenverkehrs, denn die Gesamtzahl der Fahrzeuge, die durch unsere Gemeinde rollen, wird tendenziell eher zu- als abnehmen. Eine dringend notwendige umfassende Sanierung der gemeindlichen Straße, insbesondere in den Wohngebieten, wird für eine deutliche Reduzierung der Geräuschbelastung für die Anwohner sorgen. Polternde Kanaldeckel, Höhenunterschiede im Straßenbelag, Risse und Schlaglöcher sind eine Hauptquelle des Verkehrslärms in den Wohngebieten.
Eine Verlagerung des Berufs- und Durchgangsverkehrs würde eine hervorragende Möglichkeit zur Verkehrsberuhigung, einer fußgänger- und radfahrerfreundlichen Gestaltung der Hauptverkehrsstraßen in Grünwald und der Ortsmitte mit dem Marktplatz und zur Begrünung und Belebung dieses in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigten öffentlichen Raumes bieten.