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Antrag vom 31.10.2018: Zeitzeugenbefragung über das Leben jüdischer Mitbürger während der Zeit des Nationalsozialismus in Grünwald

Antrag auf Berichterstattung und Vergabe Projektauftrag

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,

 

der Verwaltungsausschuss hat sich erstmals aufgrund eines  gemeinsamen Antrages der SPD, FDP, Grünwalder Liste und GBV (Grünwalder Bürgervereinigung) in seiner öffentlichen Sitzung am 08. März 2005(Beschl.Nr. 134) mit dem im Betreff genannten Thema befasst. 

 

Damals wurde folgender Beschluss gefasst:

„Der Verwaltungsausschuss genehmigt einstimmig den Auftrag zur Durchführung einer Zeitzeugenbefragung für den Zeitraum 1930-1950 an Frau Andrea Arnold, Hubertusstr. 11a, Grünwald.

Im Rahmen dieses Auftrages sollen schwerpunktmäßig auch Recherchen über das Leben jüdischer Mitbürger während der Zeit des Nationalsozialismus erfolgen.

Nach Abschluss der Arbeiten ist das Ergebnis dem Verwaltungsausschuss vorzustellen. Die Ergebnisse sind nach Abschluss der Arbeiten dem Gemeindearchiv zu überlassen.

Entstehende Auslagen für EDV-Bänder, Kopierarbeiten, Material etc. werden bis zu einer Höhe von insgesamt 3000,--€ von der Gemeinde getragen.“

 

Am 06. Oktober 2010 erfolgte die Übergabe aller Medien an die Gemeinde und wurden von der Gemeindearchivarin Frau Grammel für das Gemeindearchiv übernommen.

Der Verwaltungsausschuss hat sich in seiner nichtöffentlichen Sitzung am 16. November 2010(Beschl.Nr. 93) erneut mit der Angelegenheit befasst.

Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses stellten übereinstimmend fest, dass die durchgeführte Zeitzeugenbefragung einen wichtigen Beitrag zur Vervollständigung der Ortsgeschichte Grünwalds darstellt . Es wurde u.a. auch angeregt, die bisherigen Medien (Film-und Tonaufzeichnungen) auch in Textform zu übertragen, um eine spätere Nutzung zu erleichtern.

 

Der Verwaltungsausschuss fasste einstimmig folgenden Beschluss:

 

  1. Der Verwaltungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung sowie der Gemeindearchivarin zum Projekt Zeitzeugenbefragung zur Kenntnis.

  2. Die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Gemeindearchivarin Möglichkeiten einer professionellen, wissenschaftlichen Aufbereitung der im Gemeindearchiv befindlichen Unterlagen zu eruieren und dem Gremium zu gegebener Zeit entsprechende Vorschläge zu unterbreiten.

  3. Bis zu einer endgültigen Vorlage einer wissenschaftlichen Aufbereitung der Ergebnisse der Zeitzeugenbefragung sind sämtliche Unterlagen nicht zur öffentlichen Nutzung freigegeben.

 

 

Aufgrund meiner Recherche soll im August 2017 die Übertragung in Textform abgeschlossen worden sein. Es handelt sich hierbei um ca. 780 DIN A 4 – Seiten.

Der Großteil dieses Schriftwerks wurden von der Gemeindearchivarin im vergangenen Jahr an den 2.Bürgermeister übergeben. Ein sachlicher Grund hierfür ist mir nicht bekannt.

 

Seit November 2010 erfolgte nach meiner Kenntnis keine aktualisierte Information der Mitglieder des Verwaltungsausschusses oder Gemeinderates.

​

Ich stelle daher folgenden Antrag:

 

  1. Die Verwaltung erstattet den Mitgliedern des Gemeinderates in öffentlicher Sitzung ausführlichen Bericht über den Sachstand, insbesondere darüber, warum es 8 Jahre gedauert hat bis die Übertragung der Tonaufzeichnungen in Textform abgeschlossen war.

  2. Die Verwaltung wird beauftragt innerhalb von 3 Monaten einen fundierten Vorschlag zur professionellen, wissenschaftlichen Aufbereitung, vorzulegen. Dabei ist das Leben der jüdischen Mitbürger Grünwalds in der Zeit von 1933-1945 , durch Beauftragung eines Historikers/in zu erforschen und dabei die Ergebnisse der vorliegenden Zeitzeugenbefragung einzubeziehen.

  3. Im Haushaltsplan 2019 ff. sind ausreichende Haushaltsmittel zu veranschlagen.        
     

Mit freundlichen Grüßen

 

Dietmar Jobst

Gemeinderat

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